Unser Final-Tag begann mit einem tollen Frühstück (sogar mit selbstgebackenem Dinkelbrot und eigener Kornmühle für das Müsli – und das in Italien!) im Hotel direkt an der Startlinie. Beim Kaffee konnten wir schon den Moderator hören. Hems hat noch kurz meinen Fuß gegen die „kleinen Zipperlein“ getapet und raus ging es. Draußen im Startblock war dann schon recht entspannte Party-Stimmung vor dieser doch recht „leichten“ Etappe mit nur 34 Kilometern und 1300 Höhenmetern im Aufstieg. Vorfreude auf die letzte schöne Etappe und das Finish mischten sich mit etwas Wehmut, dass es bald schon vorbei sein sollte.
Gestartet sind wir zusammen mit Tabitha (und Thibaud), die gestern leider verletzungsbedingt aussetzen musste, was ihr sehr, sehr schwer gefallen ist. Diese Entscheidung und die Gedanken haben wir ein wenig begleitet und ganz schön mitgelitten. Ihre Gefühle beschreibt sie sehr schön in ihrem Blog.
So waren wir bis zum VP2 ganz langsam unterwegs, aber haben bei sehr guten Gesprächen und viel Spaß zusammen zu viert – oft mit Anblick der Drei Zinnen in der aufziehenden Sonne – die ersten flachen Kilometer der letzten Etappe sehr genossen. Und auch mit anderen langsamen „Verletzten“ auf der Strecke habe ich mich unterhalten, mit Felix (72 Jahre und 10-facher Teilnehmer), der sein Bier im Rucksack dabei hatte, weil „die Bedienung in der Drei Zinnen Hütte so langsam ist“ und zwischendurch kamen uns auch Hems und Johanna mit dem Mountainbike entgegen.
Am VP2 (vor dem Anstieg zu den Drei Zinnen) ist Tabitha dann vernunftbedingt ausgestiegen, weil es mit dem Fuß doch nicht so gut ging und der Abstieg später wohl sehr schwer und schmerzhaft geworden wäre. Thibaud ist dann alleine weiter und ich bin mit ihm bis auf 2200Hm den Berg zügig „hochgehovert“. Danach wieder etwas runter, um zusammen mit Frank die letzten 400 Höhenmeter des TARs gemeinsam (wehmütig) zu genießen. Und dabei schon tolle Ausblicke – Wahnsinn!
Oben auf den letzten Metern bis zur Dreizinnen Hütte sind wir auf schönen, flach ansteigenden Trails zwar zusammen mit viele Wanderern unterwegs gewesen, was uns aber bei den unglaublichen Ausblicken nicht wirklich gestört hat. Am höchsten Punkt haben wir erst einmal an der Hütte ein Bierchen, Cappuccino und unser traditionelles Gipfel-Brötchen genossen. Und ich habe einen kurzen Abstecher in die Kapelle gemacht.
Runter ging es dann ins Ziel – locker den Downhill runter, mal quatschend mit Frank, mal mit anderen sehr netten Mitläufern. Und wieder ein wenig Beruhigung ausstrahlend, dass das mit dem Zeitlimit alles gut klappen wird. Noch ein letzter VP und weitere knapp 7 Kilometer gut laufbar leicht runter nach Sexten. Da hat Frank nochmal richtig Gas gegeben, so dass ich mich nochmal ein wenig anstrengen musste, um seinen Vorsprung von meinem verlängerten VP-Aufenthalt noch aufzuholen. Und auf den letzten Kilometern fing es nochmal leicht an zu tröpfeln – nun schließt der Bogen sich zum Kreis. Oder: Auch der Himmel weint – der TAR 2014 geht vorbei.
Im Ziel dann richtige Volksfeststimmung: Jubel, Gratulationen, unzählige gemeinsame Fotos. Wir sind aber recht bald los ins Hotel (das aus dem letzten Etappenort – ca. 20 Minuten von Sexten), um in Ruhe zu duschen und zu relaxen. Bzw. um mit Bierchen und Finisher-Zigarre bzw. Kuchen weiter zu feiern. Und ich bin noch schön in den Whirlpool und die Sauna vom Hotel gegangen. So „gelegentlich“ war bei allem von meinem Partner Frank dann auch so ein „Ist das Leben schön!“ zu hören. 😉
Dann sind wir zusammen los zur Finisher-Party – eine „große“ Pasta-Party mit Siegerehrung, Ansprache und dann die Verleihung der lang ersehnten/hart erkämpften Finisher-Shirts. Und dann ging die Party los. Das erste Mal, dass sich die Wege unseres Teams kurzzeitig getrennt haben.
Was für eine unglaublich schöne Zeit (again)! Eine kurze „Nachbetrachtung“ folgt die Tage. Wie steht so schön auf dem Finisher-Shirt: „8 days/10 years of trails – a lifetime of memories!“