Nun ist es soweit – der von vielen ersehnte „Ruhetag“ mit nur dem Bergsprint und damit einem freien Nachmittag stand an. Und der Gelegenheit zum Ausschlafen, da die ersten Läufer (bzw. die „letzten“, denn es wurde nach Ergebnisliste rückwärts gestartet) erst ab 10:00 Uhr auf die Strecke mussten.
Ich habe etwas länger geschlafen, aber war trotzdem lange vor den anderen wach und habe in Ruhe beim leckeren Cappuccino erstmal den Tagesbericht von gestern etwas verbessert. Mit den anderen zusammen haben wir dann ausführlich und entspannt zu Ende gefrühstückt.
Dann ging es „rüber“ (ca. 800m vom Hotel) zum Start. Frank und ich gingen um 10:23:00 Uhr auf die Strecke – aber er hat mich netterweise „von der Leine gelassen“ und ich bin „recht zügig“ den Berg hoch. Wow – wirklich eine tolle Etappe. Steil, etwas anspruchsvoll, fast komplett durch den Wald – aber nicht zu technisch. Und nicht wie in Scuol auf der anderen Route teilweise nur steil die Wiese hoch. Richtig schön – und 100Hm um 100Hm wurden hochgezählt. Spannend, wie sich „die Relationen“ im Gegensatz zu Straßenläufen hier verändern. Zwischenzeitlich war ich mir nicht mehr so sicher, aber letztendlich habe ich mit ein wenig Beißen doch noch die 0:58:xx (und mein „Idealziel“ < 1 Stunde) geschafft.
Da war oben an der Bergstation allerdings noch nicht viel los und ich habe mir meinen Rucksack geschnappt und bin noch los zu einer kleinen Wander-/Trail-Tour, die uns der nette Hotelier empfohlen hatte: Ein Panoramaweg u.a. über den Spreikboden mit Blick auf die gesamten (schneebedeckten) Gipfel der Umgebung. Bis hin zu den Drei Zinnen, die wir dann hoffentlich in 3 Tagen erreichen.
Zurück über die Sonnenalm ging es dann wieder zum Ziel/der Bergstation und zur Pasta-Party, die mittlerweile schon gut gefüllt war. Aber das Anstehen für die Lasagne in der Sonne war nicht weiter schlimm. Wow – Nudeln mal in einer anderen Form… Gegessen habe ich mit Tabitha und Thibaud und wir sind auch zusammen mit der Gondel runtergefahren.
Frank war schon ziemlich schnell ins Tal und Hotel nach seinem Lauf. Aber nur „prophylaktisch“, denn er ist trotz des primären Ziels der Schonung sehr gut gelaufen – und es hat sich nichts verschlimmert. Das soll uns doch erstmal freuen und Mut für die nächsten Tage machen! 😉
Am Nachmittag sind wir dann gemütlich durch Sand in Taufers spaziert. Und haben dabei natürlich direkt wieder Bekannte/Freunde getroffen: Benny mit seiner Freundin. Und da er vor dem Bergsprint ein wenig viel von „Ich hol Dich ein!“ gesprochen hatte, war nun ein Eis fällig. Das war zudem sehr nett und lecker. Unglaublich diese ganzen Eisdielen und Konditoreien hier – bella Italia!
Danach bin ich noch zur Massage und mal abgesehen von der (hoffentlich langfristig wohltuenden) kurzfristigen Quälerei war es ein sehr nettes Wiedertreffen mit Sandra und Claudio vom Outdoor-Physio-Team.
Dann sind wir mit unserem Team hier (Tabitha, Thibaud, der Physio Hems mit seiner Frau Johanna, Frank und ich) schön „beim Italiener“ Essen gewesen. Die Pizzen waren der Hammer, aber auch die ausgefalleneren Gerichte wie Risotto mit Mascarpone, Zitrone, Dill und Räucher-Forelle, die Tabitha und ich gegessen haben. Und ein Tiramisu geht immer – sogar PARTNER-schaftlich geteilt. 😉
Ein wenig zu denken gegeben hat mir ein Spruch auf einem Gipfelkreuz bei der Wanderung:
„Wanderer steht still an diesem Ort,
bete ein Vaterunser, setz dann die Reise fort,
denn du weißt nie, wann ist’s mit dir aus,
vielleicht kommst du heut‘ noch ins Totenhaus.“
CARPE DIEM kann man auch etwas weniger makaber ausdrücken finde ich. Aber wir sind dankbar für das, was wir erleben dürfen. Auch wenn wir vor morgen sehr großen Respekt haben: 38,5 Kilometer und 2289 Höhenmeter im Aufstieg, davon im späten Teil über 1300Hm am Stück. Und das Zeitlimit nur 9,5 Stunden bis zum Ziel. Das könnte sehr knapp werden. Aber wir wollen nicht „ins TAR-Totenhaus“ – also: KEEP ON RUNNING! 😉