Unglaublich, was heute alles passiert ist. Irgendwie fast wie im Film – oder ein wenig wie im Traum. Von morgens bis abends…
Hätte ich mal die von GORE gestern verteilte Sonnencreme genommen heute – aber gegen den Sonnenbrand ‚in mind and heart‘ hätte das auch nicht geholfen. 🙂
Aber von vorne: Beim Aufstehen ging es mir erst gar nicht gut: Kopfschmerzen und ein wenig Magenprobleme waren kein tolles Gefühl. Da ich auf mein „Ich bin raus.“ aber nur ein „Häh?!“ von Frank zurück bekam anstatt ein wenig Mitleid, musste ich wohl los.
Das unglaubliche Frühstück im Hotel hat dann aber erste Besserung gebracht. Fast unbeschreiblich dieses Buffet: Den Prosecco haben wir mal weg gelassen und auch die
6 verschieden Brote, Croissants, Kuchen, Süßigkeiten, Waffeln, Aufschnitt, Fruchtsalate, Lachs, typische Samnauner Wurst/Käse, … – bis hin zu Dinkelkeksen konnten wir gar nicht alles probieren. Zumal ich mich als Freak natürlich an der paradisischen Müsli-Bar austoben musste. U.a. – natürlich auch an Kuchen und Waffeln mit frischen Erdbeeren und warmer Schoko-Sauce und ein Omelette.
So energiege-/überladen ging es dann in den ersten Anstieg, der schnell sonnig wurde und mit netten Gesprächen total schnell vorbei ging. Am VP1 brauchten wir noch nicht wirklich viel Essens-Nachschub und obwohl wir super in der Zeit lagen, sind wir direkt weiter.
Nach einem kurzen weiteren Anstieg kamen wir auf eine längere „Ebene“ (nur leicht wellig) und ich war ein wenig im Läufer-Himmel: Gut laufbare Trails in unglaublicher Berglandschaft.
Ich bin mit verschiedenen supernetten anderen Läufern (u.a. mit Benjamin Klöppel, den ich vorher über Facebook kennengelernt hatte und hier dann persönlich treffen durfte – @Benny: Danke für die nächtliche Bild-Zusendung – ist nun drin… und Carsten von RocknTrail) 1-2 km durch die Berge und über die schmalen Trails „gehovert“. Dann habe ich noch Kelvin getroffen, einen der sehr netten Profi-Fotografen, den ich schon länger kenne. Mit ihm bin ich dann einige „Meter“ den Berg runter.
Zwischendurch war ich natürlich immer wieder bei Frank und dem Team – aber die brauchten mich heute gar nicht, so gut wie beide drauf waren.
In aller Euphorie haben wir den 2. (kurzen) Anstieg kaum gemerkt. Dann ging es in einen Downhill und es folgte VP2. Dort hatten wir zwar etwas weniger Vorsprung auf das Zeitlimit als erhofft, aber es war noch alles sehr gut.
Der dritte (nun wieder lange) Anstieg war nochmal anstrengend, aber landschaftlich sonnig-schön. Und die Gespräche mit Frank und Mitläufern und Selbstauslöser-Fotoshootings haben motiviert – und meine Nüsse auch anderen im Berg-Hänger Energie gegeben. Oben gab es wieder unglaubliche Ausblicke zur Belohnung.
Und nach dem Lachsbrötchen am VP2 eine Semmel mit original Samauner Bergkäse (beides „handmade and selfcarried“). Denn der „Schinder“ durfte heute auch mal Belohner sein:
Frank hat echt gut gekämpft und ist eine klasse Etappe gelaufen: gleichmäßig den Berg hoch, Flachpassagen oft langsam gelaufen und bergab auch nur wenig gegangen. Well done, partner!
Daniela war nach dem VP2 lange weg und ist superstark gelaufen. Motiviert dadurch, dass sie versucht hat, Frank einzuholen, der aber hinter ihr war. 🙂
Im letzten Abstieg habe ich dann den Gripmaster getroffen – im sehr coolen „Eichhörnchen-Equipment“. An dieser Stelle Thr33ky-Grüße aus den Alpen!
Wir sind dann sehr nett quatschend einige Zeit zusammen gelaufen. Ich hatte dabei zum Glück im Gegensatz zu ihm nur die kleine Kamera in der Hand…
Im Ziel sah es erst nicht so einfach aus, über Bus-Shuttle und dann mit dem Zug in den Nachbarort zum Hotel zu gelangen. Aber der Vater von Benjamin hat uns dann spontan gefahren, was uns sehr viel Zeit gespart und echt geholfen hat. Wieder eines dieser zufälligen, unglaublich netten Ereignisse des Tages!
Unser Hotel im schnuckeligen Ardez ist auch superschön und wir wurden sehr nett empfangen. Für übermorgen gibt es einen Hotel-eigenen Shuttle-Service, das Zimmer ist toll, der Hotel-Service auch und der Ausblick von unserem Balkon muss morgen erstmal richtig genutzt werden.
Bei der Pasta-Party war leider wieder alles sehr knapp. Nach sehr langem Warten in der Schlange gab es dann eine Portion Spaghetti mit etwas Geschnetzeltem und einem kleinen Salat.
Dann musste ich schnell zur Massage, so dass ich diesmal die übliche zweite Portion nicht ergattern konnte.
Die Massage tat aber wieder mal supergut und netterweise durfte ich bei einer verlängerten Runde bei Sandra meine nicht geschaffte Massage von gestern nachholen. Daher kamen nicht nur die „geschundenen“ Beine sondern auch der Rücken dran. Watt ein Wellness-Urlaub!
Da ich noch über eine halbe Stunde Zeit hatte, bin ich zu Fuß in die grobe Richtung Bahnhof marschiert. Im arg verwinkelten Scuol bin ich dann jedoch in einem Wohngebiet gelandet. Und die nächste Filmszene: Hinter einer Hecke stand jemand im Garten und ich habe nach dem Weg gefragt. Der Mann (am Grill…) bzw. seine Frau haben mir dann den Weg erklärt. Und als ich gehen wollte, hörte ich sie nur sagen: Hättest ihm vielleicht noch ’ne Wurst verkaufen können. Dann bin ich zurück und habe gefragt, ob ich auch in Euro zahlen kann. Ehrlicherweise hätte ich das auch sehr gerne gemacht. Aber die total herzliche und freundliche Einladung zur genialen Bratwurst nach dem leckeren Schinken-Zipferli (richtig?!) als Vorspeise war wirklich der Hammer. Und ohne Dose Bier durfte ich mich dann nicht auf den Weg zum Bahnhof machen. Danke nochmal!
Was für ein Tag – darauf dann hier ein/DAS Heineken. Danke an alle/dankbar für alles: Prost!
P.S.: Morgen ist hier sogenannter „Ruhetag“, d.h. vormittags nur Bergsprint mit knapp 1000 Höhenmetern auf 6 Kilometern. Mal schauen, wie gut ich mich fühle und ob ich da schnell hochrenne. Und dann ist für den Rest des Tages Relax-Urlaub angesagt…