Irgendwie konnte ich diese 7. Etappe vorher überhaupt nicht einschätzen. 20 Kilometer fast nur runter/flach, dann 8-10 mit einem Anstieg und dann ein „Riesen-Berg“ mit 1600Hm am Stück. Und irgendwie kann ich es jetzt auch nicht richtig beschreiben, denn es war doch ganz schön lang und hart. Irgendwie wie eine Hammer-Wanderung nach einem langen 30km-Trainingslauf…
Das erste Teilstück der Etappe habe ich es richtig rollen lassen und bin die ersten fast 10 Kilometer unter 5er-Schnitt gelaufen. Das tat mir und den Beinen echt gut und ich habe ganz andere Leute getroffen als sonst. Grund dafür war natürlich einmal das Strecken-Profil, aber dann auch mein ENTZUG, denn zum Frühstück gab es erstmalig kein Nutella/Schoki/Kuchen und ich musste schnell zum VP1. Dort habe ich dann spaßeshalber sogar ein „ganz großes Stück“ Schoko-Kuchen bekommen. Das Team von Plan-B ist wirklich sehr genial – eigentlich immer gut drauf und die Verpflegungen sind ja ohnehin supergut.
Weiter ging es größtenteils mit dem Team zum VP2, der sehr schnell kam und dann auch VP3. Eigentlich ab VP2 eine sehr schöne Strecke auf schmalen Trails. Aber nach den supersonnigen Abschnitten oben in den Bergen der letzten Tage mit der Aussicht ist man schon auch ein wenig verwöhnt… Wir haben ein wenig Fotos gemacht (eine „Bergziege“ unter Artgenossen) und uns sehr nett unterhalten/viel Spaß gehabt.
Nach VP3, an dem wir uns nochmal sehr gut mit Suppe, unseren Brötchen, Kuchen, Nüssen, … und viel Wasser gestärkt haben, ging es in den langen Anstieg. Wir hatten noch über eine Stunde vor dem Zeitlimit und somit keinen großen Stress. Aber lang und hart wurde es trotzdem: Über 1600 Meter Höhendistanz bis zur Tabarettascharte auf fast 2900Hm war nach den 30 Kilometern vorweg und 4,5 Stunden „auf den Beinen“ schon ganz schön heftig.
Schritt für Schritt haben wir uns den Berg hochgearbeitet, erst auf schmalen Waldpfaden, dann über eine seilgesicherte schmale Geröllpassage bis hin zum Geröll oben auf dem Weg zum Gipfel. Das war sehr lang, aber auch schön und abwechslungsreich. Und die Quellwasser-Pause „served by Bergwacht“ bei fast 28 Grad tat auch echt gut.
Oben wurden wir vom Super-Motivations-Team/den späteren Schlussläufern Markus und Philipp empfangen. Und wir haben uns mit einem Brötchen mit Wursteln aus Scuol (primär Frank) und Schokolade (primär Daniela und ich) belohnt. 🙂
Dann ging es noch lange und teilweise ziemlich steile Pfade runter nach Sulden. Zwischendurch habe ich ein wenig mit den netten Sportografen Andreas und Robert gequatscht, die uns im Abstieg fotografiert haben. Und ein Foto meiner Spielerei mit dem „Lichtschranken-Fotografen“ ist heute abend wohl scheinbar in den „Bildern des Tages“. Aber die kriege ich hier dieses Jahr ja eh nicht mit. Muss ja bloggen. 🙂
Aber zurück zum Abstieg: Der zog sich nachher ganz schön, auch wenn es cool war, dass uns der Trail quasi direkt aus dem Wald auf die Ziellinie „gespuckt“ hat und wir keine langen Straßen mehr laufen mussten. Aber wir kamen letztendlich gut ins Ziel – und haben uns nach einer kurzen Dusche bei der Pasta-Party mit Reis, Geschnetzeltem, Gemüse und viel Kuchen gestärkt.
Jetzt bin ich bald hoffentlich fertig mit diesem Text/Posting, denn ich bin ehrlicherweise ziemlich müde heute. Denn über 9,5 Stunden unterwegs schlaucht unabhängig vom Tempo dann doch ganz schön.
Und morgen ist schon wieder Start um 7 Uhr, also Aufstehen um 5 Uhr. Aber die Etappe bei traumhaftem Wetter (5 Grad oben bei über 3000 Höhenmetern – dem höchsten Punkt des Transalpine und dann 25 Grad im Ziel) soll nach einem ersten Anstieg oben traumhafte Trails für uns bereit halten. Allerdings geht es dann auch nochmal wieder deutlich mehr runter als rauf. Naja, jetzt sind wir die Downhills/das Bergablaufen ja gewohnt. 🙂
Und in unserem Team geht ja ohnehin einiges.
Transalpine = Team-Lauf
Denn das Team ist wirklich klasse! Natürlich bin ich auch ernsthaft „motivated by nature“, aber abgesehen davon und von den ganzen Späßen mit Kuchen und so motiviert mich hier auch unser Team! Auch ich bin manchmal müde die Tage hier, hatte morgens Kopfschmerzen, bin etwas erklältet und mir tun auch Beine und Füße weh – aber unser Ziel, drei Finisher-Shirts ins Ruhrgebiet zu bringen und aller gemeinsamer Spaß beim Laufen und Drumherum geben Energie! Das ist so schon schön – und im Gegensatz zu vielen anderen Teams hier, die Probleme haben (Harmonie, Finden eines gemeinsames Tempos) bis hin zu diversen Teamauflösungen wirklich nicht selbstverständlich. DANKE, Frank und Daniela!
Und jetzt: uf einen tollen letzten Team-/Lauf-Tag!