Die „1A-Haltungsnoten“ gab es heute für die perfekte „Rolle vorwärts“ von Frank im Downhill 🙁 – und dann vor allem für seinen Fight gegen die Schmerzen und das Zeitlimit.
Und dabei fing der Tag eigentlich sehr gut und sonnig an! Der Start war erst um 10 Uhr, somit hatten wir im Hotel noch Zeit für ein gemütliches, ausführliches Frühstück mit viel Kaffee, energiereichem Müsli und sogar Pancakes. Am Start in der Sonne dann das übliche Treiben bei Gepäckabgabe, auf der Messe und im Starbereich – und unzählige „Beginning-Fotos“. Spätestens beim „Highway to hell“ war dann Gänsehaut angesagt.
Mit den guten Wünschen von der Lauf-Freundin Jutta (und ganz vielen von Euch persönlich und aus dem Netz – vielen Dank!) ging es auf die Strecke.
Noch war nichts zu spüren von Franks Prognose der sehr schweren Aufstiegsetappe: Wir waren im ersten Aufstieg ganz gut und zügig unterwegs und auch den ersten richtigen Anstieg hoch auf die Fiderescharte mit 2190 Höhenmetern sind wir ruhig, aber stetig hoch.
Dabei habe ich unzählige Bekannte getroffen – und mich kennende Unbekannte. In der Zwischenzeit haben wohl sehr viele den Film „Heaven and Hell“ gesehen und so kam ganz oft ein „Jens?!“, ein „ich kenne dich doch“ bis hin zu „Bist Du nicht Darsteller/Filmstar?!“. Wenn wir dann die Sache mit dem Unterschied zwischen „Filmstar“ und „normalen, aber begeisterten Läufer, der vom klasse Filmteam begleitet wurde“ geklärt hatten, haben wir uns dann immer sehr schön über das Trailrunning und die Motivation durch den Film und vieles mehr unterhalten.
At this point best regards to Thomas in Denmark! So many people asked for you and asked me to send you some greetings because they liked you and the statements in the movie very much! Same for me so I am happy to write you these regards! 🙂
Im Berg durfte ich dann auch wieder den sehr netten Fotografen Kelvin (hart arbeitend) begrüßen – nach dem Kennenlernen beim ersten Transalpine und den Wiedertreffen bei den Plan-B-Events und sogar dem Two-Oceans-Marathon in Südafrika. Und überraschenderweise stand oben im Berg sogar Holger von Trailrunning-Eifel, der gerade sein eigenes Alpen-Lauf-Projekt macht.
Im steilen Abstieg nach dem ersten Gipfel ist es dann leider passiert: Frank musste durch die schmerzende Achillessehne ohnehin sehr aufpassen und vorsichtig gehen, ist dann umgeknickt und hat sich einmal im Berg auf Fels und Geröll überschlagen. Aber das sehr perfekt: Über so eine Vorwärtsrolle wäre ich früher im Grundschul-Sportunterricht froh gewesen. 🙂
Genau: Ein :-). Denn Frank hatte Glück im Unglück und hat nur ein paar Prellungen und Schürfwunden und wir sind dann langsam weiter. Er war zwar sehr frustriert, weil ihn der Sturz nach dem guten Auftakt der Etappe (natürlich) ziemlich zurückgeworfen hat, aber er ist froh, dass er nach „dem Stunt“ überhaupt noch weitermachen konnte und hofft nun, dass er sich die nächsten Tage „so durchkämpfen kann“. So aus seinem Statement zum Tag…
Nach etwas Bewölkung zog dann auch wieder die Sonne auf und Frank hat gut gekämpft. So sind wir manchmal trabend, meist aber walkenderweise weiter nach Latsch. Der Weg zum VP2 wurde dann noch etwas lang, aber die Stärkung dort tat gut und es ging für uns auf die letzten 10 Kilometer. Dabei haben wir weiterhin die Natur um uns herum genossen, ich habe viele Fotos gemacht und wir haben uns mit alten – und neuen – Bekannten unterhalten.
In Lech waren wir zwar noch über eine Stunde vor Zielschluss, aber da die Pasta-Party schon bald begann, war die Verpflegung leider schon leer geräumt. Aber für Frank gab es noch ein wenig Desinfektion beim „medical team“ und für mich ein Fläschchen Orthomol bei Kira und ihrem Kollegen. 🙂
Unsere sehr nette kleine Pension „Schneerose“ liegt 200 Meter vom Zielbereich und der Sportarena mit der Massage und Pasta-Party, so dass wir nach einer Dusche schnell zurück sein konnten.
Die Massage bei Sandra – und das nette Wiedertreffen – haben mir und den Beinen neue Energie gegeben…
Leider haben wir aufgrund der Zeitknappheit von der Siegerehrung nicht viel mitbekommen. Aber zum Glück noch Nudeln und Kuchen – und die wichtigsten Infos zur Strecke und zum Wetter morgen. Das wird sehr hart: Zwar nur 2000 Hm, aber sehr steile Anstiege und Regen bei 8 Grad (bzw. oben 3 Grad und knapp unter der Schneefall-Grenze).
Jetzt ist/war noch Regenerations-Blogging mit Level-X-Joghurt und Weizenbierchen angesagt. Und gleich: Gute Nacht! Frank hofft auf spontane Selbstheilung in der Nacht (und hat damit auch schon begonnen :-)). Da halten wir ihm doch die Daumen und ich werde ihm gleich mal „folgen“. Auf einen guten Tag morgen!